Bildungszentrum für Hören und Sehen in Mils
Das heißt, dass sinnesbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche künftig aus einer Hand sowohl Expertise im Bereich Hören als auch Sehen vorfinden und umfassend in ihrer schulischen Laufbahn begleitet werden.
Medieninformation vom 21.01.2020:
Die Tiroler Landesregierung beschloss dies heute, Dienstag, auf Antrag von Bildungslandesrätin Beate Palfrader und Soziallandesrätin Gabriele Fischer. „Mit dem neuen Zentrum kann die Bildungsqualität für sinnesbeeinträchtige Kinder und Jugendliche entsprechend der Bedürfnisse und Anforderungen noch besser gewährleisten werden – die Schülerinnen und Schüler erhalten eine verlässliche, sonderpädagogische Förderung. Zudem wird die fachübergreifende Zusammenarbeit der Bereiche Hören und Sehen gestärkt. Von der Wissensbündelung profitieren in erster Linie die insgesamt 500 betreuten Kinder und Jugendlichen“, betont LH Günther Platter. So zeichnete sich infolge einer Machbarkeitsstudie ab, „dass der bestehende Standort in Mils mit seinen Ressourcen geeignet ist, um ein ganzheitliches Zentrum des Hörens und Sehens bzw. der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik zu etablieren. Wir sind uns sicher, dass das ein Mehrwert für Betroffene darstellt“, betonen die beiden Landesrätinnen. Der offizielle Start des neuen Bildungszentrums ist mit September 2020 vorgesehen.
Wissen- und Kompetenzen an einem Ort bündeln
Im neuen Zentrum werden damit künftig insgesamt rund 80 LehrerInnen und SozialpädagogInnen sowie über 60 weitere MitarbeiterInnen – von der Logopädie über Physiotherapie bis hin zur Verwaltung – tätig sein. Die Leistungen rund um Wohnen und die Tagesbetreuung im Bereich der sehbeeinträchtigten SchülerInnen übernimmt wie bisher die St. Raphael GmbH.
Die räumlichen Kapazitäten sind am Standort in Mils vorhanden: Durch die Zusammenführung beider Zentren sind es insgesamt bis zu 15 Internats- sowie 105 Tagesbetreuungsplätze des Zentrums für Hör- und Sprachpädagogik Mils bzw. bis zu 19 Betreuungsplätze (Internat und Tagesheim) der St. Raphael GmbH in der Tagesbetreuung, die von sinnesbeeinträchtigen Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen werden können. Neubauten sind nicht vorgesehen: Bauliche Adaptierungen in Höhe von 1,13 Millionen Euro sollen bis Herbst 2020 umgesetzt werden.
Fokus auf Beratung und Frühförderung
Ein Schwerpunkt soll künftig auch auf der Beratung und mobilen Betreuung liegen. „Für die zukünftigen Bildungschancen von sinnesbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern in Tirol kann durch das duale System, nämlich ein Bildungszentrum und mobile Betreuung und Beratung vor Ort, bestmöglich gewährleistet werden“, betont LRin Palfrader. Auch die Frühförderung wird weiter forciert. In Zusammenarbeit mit dem Blindenverband werden derzeit 55 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren im Bereich Sehen und 23 Kinder im Bereich Hören betreut. „Mit dem neuen Zentrum wollen wir eine ganzheitliche Förderung unter Einbeziehung eines breiten Expertenwissens gewährleisten. Die Kinder und Jugendlichen sollen nicht nur in ihrer Sprach-, Kommunikations- und Wahrnehmungskompetenz gestärkt werden, sondern auch ihre eigene Persönlichkeit entfalten und Identitäten entwickeln können. Das Ziel ist es, sie bestmöglich in ihrem Weg in ein selbstständiges Leben zu begleiten“, betont LRin Fischer auch, dass die Inklusion gestärkt wird.
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